16./17. Januar 2016
22 Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Morgens um halb 10 Uhr fuhr der Zug der Matterhorn-Gotthardbahn von Andermatt auf dem Oberalppass. Oben angekommen empfing uns ein kräftiger Schneesturm, der uns das ganze Wochenende über begleiten sollte. Für die erste Lawinentheorie wählten wir deshalb die gemütliche Gaststube des Passrestaurants. Irgendwann muss man aber jede Theorie in der Praxis anwenden und deshalb machte sich die ganze Schar gut eingepackt auf den Weg in die Maighelshütte.
Unterwegs kam plötzlich ein etwas verwirrter Tourengänger auf uns zu und ehe wir uns versahen, waren alle in eine Lawinenübung involviert. Es galt Verschüttete in einem Lawinenkegel zu orten und auszugraben, Verletzte zu betreuen, zu sondieren und zu schaufeln und im ganzen Übungschaos Ruhe und Übersicht zu bewahren. Nach erfolgreichem Abschluss der sehr lehrreichen Übung machten wir uns auf, den restlichen Weg in die Maighelshütte unter die Felle und Schneeschuhe zu nehmen. In der Hütte angekommen gab es die wohlverdiente Aufwärmung. Nach einem weiteren Theorieblock mit der Nachbesprechung der vorangegangen Lawinenübung sowie einem sehr spannenden Vortrag über den Wolf genossen alle die feine Berner Platte zum Nachtessen und liessen den Hüttenabend bei einem Jass oder anregenden Gesprächen ausklingen.
Der nächste Morgen brachte den nächsten Schneesturm mit waagrechtem Schneefall und Temperaturen um -16 Grad. Da zogen wir es vor, den nächsten Theorieblock mit Tourenplanung in der warmen Hütte durchzuführen. Nach einem kurzen Intermezzo vor der Hütte beschloss das Leiterteam, alle warm einzupacken und gemeinsam den Rückzug ins Tal vorzunehmen. An viel mehr war bei diesem Wintersturm nicht zu denken. Bei minimaler Sicht und eisiger Kälte machte sich ein langer Tatzelwurm auf in Richtung Tschamut, wo alle zwar etwas durchgefroren und wohlbehalten ankamen.
Ich danke meinem Leiterteam für die tatkräftige Unterstützung und allen Teilnehmern für die grosse Disziplin, sich bei diesem Wetter strikte an die Anweisungen zu halten. Auch wenn der praktische Teil in diesem Jahr etwas kurz gekommen ist, konnte alle etwas vom Lawinenkurs mitnehmen. Und, das Wetter kann nur noch besser werden 🙂
Dani Forrer
Wintertourenchef
