am 14./15. Januar 2017
Tourenleiter Daniel Forrer
Teilnehmer: 26
Bereits am Dienstag vor der Tour erreichte die 27 Teilnehmenden eine E-Mail mit dreiseitiger Information über Material-Liste, Fahrgemeinschaften, Kosten, Verpflegung etc. Der Schnee sei ebenfalls bestellt und so kam es dann auch.
Am Samstag, 14. Januar besetzte der SAC Homberg um 10 Uhr den Gasthof Waldhaus in der Stöckalp zum Start des Lawinenkurses. Alle trafen rechtzeitig ein durch das dichte Schneegestöber. Schnee, Temperatur und Wind werden erörtert, um die richtige Zucker und Alkohol-Menge zu bestimmen für den Kaffe, damit wir optimal vorbereitet in den Sturm hinaus können.
Daniel Forrer führte zusammen mit vier weiteren Gruppenleiter die fünf Gruppen auf die Melchsee-Frutt. Nach ersten Übungen folgte eine Aufwärmrunde im Distelboden.
Doch dann wurde es ernst. Gruppenweise wurde der Weg in die Tannalp genutzt für LVS Übungen, Schneeprofile und Kompass-Orientierung. Letzteres war auch bitter nötig, denn die Sicht im Gelände war nahezu null.
In der Tannalp erwartete uns ein einfaches aber freundliche Gasthaus, das Zehen und Finger wieder erwärmte. Daniel sammelte die gemachten Erfahrungen aus den Gruppen und ergänzte mit fachlicher Information. Das Lawinenbulletin wechselte vom erheblich auf gross für unser Gebiet. Das stimmte durchaus mit den Beobachtungen draussen überein: starker Wind verfrachtete den halben Meter Neuschnee, fegte Kuppen blank und füllte jede Duhle. Lawinensituation und Wetterprognose liessen wenig Optionen offen für den nächsten Tag. Plan A war sicher wieder nach Hause zu kommen, auch wenn das hiess, auf dem Winterwanderweg zurück auf die Frutt zu fellen. Das verminderte die Freude am Fondue hingegen nicht und wir krochen unter die Decken um dann halt zu schauen, wie es am Morgen aussieht.
Nach einem herzhaften Frühstück sieht vieles wieder positiver aus. Das Bulletin war inzwischen auf erheblich zurückgestuft. Wieder in Gruppen schwärmten wir aus, um weitere Beobachtungen und Übungen zu machen. Bereits auf dem Weg zu einer Kuppe wummte es kräftig. Aha, so tönt das. Weil die Sicht besser wurde, konnten wir den Aufstieg in Richtung Erzegg wagen. Dazu quert man südlich am Tannensee (wumm) vorbei, wo ein paar Eisfischer ihr Glück versuchten. Dann steigt es (wumm) südwestlich an, im wesentlichen dem Sommer-Wanderweg entlang. Das Gelände ist immer unter 30 Grad, ohne steilere Hänge darüber, also soweit OK, wenn es (wumm) nicht in jeder Senke gewummt hätte.
Beim Gipfelkreuz auf Punkt 2140 fuhren die einen direkt ab zum Distelboden, im Wissen, dass sie nochmals anfellen müssen um die Loipe zu erreichen. Die anderen gingen weiter und fuhren die Piste runter auf der Erzegg, was bei den aktuellen Verhältnissen auch für Alpinisten durchaus eine sinnvolle Variante war.
Herzlichen Dank dem Tourenleiter, den Gruppenleitern und den Fahrern, die keine leichte Aufgabe hatten an diesem Wochenende. Gerade die widrigen Umstände machten allen die Ernsthaftigkeit der Gefahren bewusst, was diesem Lawinenkurs eine besondere Note verlieh.
Der Berichterstatter
Urs Eppenberger