vom 10. Februar 2022
Gutgelaunt traf sich die stolze 15-köpfige Homberglerschar im Hotel Diana in Ried / St. Stephan zum Startkaffee. Bald war man sich einig, dass an Stelle des immer noch mässig lawinengefährdeten Wistätthore eine lohnende Skisafari über den Parwengesattel und den Hinder Laseberg gemacht werden sollte. Bei dem Prachtwetter freuten sich alle auf eine sonnige Genusstour.
Die ersten 400 Höhenmeter nach Lengebrand gings mit dem für uns Hotelgäste kostenlosen Skibus. Beim Sessellift der mit den Skigebieten von Zweisimmen / Saanenmöser und Schönried verbunden ist stiegen wir dann mit Fellen, zuerst der Piste entlang und schon bald durch weites, offenes Gelände in gemütlichem Tempo hoch zum «Parwengechessel». Welch irritierende Bezeichnung, liegt doch der *Chessel» nicht in einem Loch, sondern auf einem Hügel mit prächtiger Aussicht nach allen Seiten. Dank wolkenlosem Himmel und sehr trockener Luft war die Fernsicht fantastisch – Balmhorn und Altes waren fast zum Greifen nahe und auch das Matterhorn des Saanenlandes, das Rubli habe ich noch nie vorher so klar und prächtig gesehen. Die Mittagspause auf der Sonnseite einer grossen Alphütte bot Allen komfortable Sitzgelegenheit für die Jause und die Möglichkeit die unzähligen weiteren Berggipfel zu bestaunen und auszuknobeln.
Leider musste uns Trixli wegen eines schmerzenden Knies verlassen. Sie ist unserer Aufstiegspur folgend abgefahren und dann nach Hause gereist. Schade!
Nach einer kurzen Abfahrt und einigen Schwüngen in perfektem Sulzschnee hiess es nochmals 300m über Rüwlispass – Mattebärgli – zum Hinder Laseberg hochzusteigen. Das weite, offene Gelände erlaubte eine gleichmässig steigende Spuranlage, sodass wir mühelos vorankamen. Der vor uns liegende Nordgrat des Wistätthore war starkem Wind ausgesetzt und fast vollständig abgeblasen. Wir waren froh, dass wir nicht dort hochmussten. Auch auf dem Laseberg bliess ein zügiger Wind – für eine ausgedehnte Gipfelrast war es zu ungemütlich. Ein Schluck aus der Thermosflasche, ein Biss aus dem Fresssäckli, die Felle runter und los gings. Die lange Abfahrt durch interessantes Gelände nach St. Stephan war im oberen Teil ein Pulvergenuss, der dann unter 1500müM in Bruchharschverdruss überging. Die raue von alten Skispuren durchzogene Oberfläche verlangte konzentriertes vorsichtiges Fahren. Dreimal mussten wir eine vereiste Strasse queren, über Leitplanken steigen und auch mal die Skier für ein paar Meter buckeln. Unten an der Simme angelangt, konnten wir den letzten Kilometer auf der gerade noch fahrbaren, steinharten Langlaufloipe bis vor unser Hotel skaten.
Wir haben alle unser Ziel unfallfrei, müde, aber stolz auf unsere Leistung erreicht.
Bei einem Bier verabschiedeten wir uns von Peter, der noch am gleichen Abend ins Seetal fuhr. Wir andern freuten uns auf eine Dusche, frische Kleider, Apéro und ein feines Nachtessen. Das Hotel Diana ist eine gute Adresse. Freundliches kompetentes Personal, gutes reichhaltiges Essen und faire Preise. Zum Dessert überraschte uns André mit einigen Musikstücken auf seinem «Langnauerli» -ein stimmiger Ausklang eines wunderschönen Tages.
Leider regnete es dann am Freitagmorgen und weiter oben war alles wolkenverhangen. Niemand hatte Lust auf eine «Kompassübung», weshalb wir ohne Gegenstimme den Übungsabruch beschlossen.
Euer Tourenleiter
Röbi Knobel