10. – 15.3.2019
Sonntag, 10. März
Anreise
Ein Sturmtief liegt über der Schweiz,
und weil „tüürele“ den Reiz
bei Sturm und Regen rasch verliert,
wird erst am Abend anmarschiert.
Das Hotel „Fletschhorn“ unser Ziel,
und wir haben das Gefühl,
hier lasse es sich sehr gut leben,
Roswitha wird ihr Bestes geben.
Montag, 11. März
oberhalb Roselboden Staffel (2020m)
alle Teilnehmer
Grauslich pfeift ein kalter Wind
uns ins Gesicht, so dass geschwind
wir diesen Böen woll’n entflieh’n,
mit Autos drum zum Startplatz zieh’n.
Erst heisst es, kurz die Skier tragen,
dann kann man ’s Anziehn erstmal wagen,
nochmals die Skier auf den Buckel
und durch den Wald hoch „zuckel-zuckel“.
Thomas vorne, hinten Hampe,
Thomas baut Umsteigerampe,
und die Gruppe sagt ihm Dank
für den Franz-Joseph-Kaiser-Rank.
Es „chuttet“ weiter, dann heisst’s „halt“,
ein paar Hütten – und weil’s kalt,
steigen wir bald wieder weiter –
keine Spur von „Himmel heiter“.
Nach einer guten Viertelstunde
kommt von der Spitze diese Kunde:
der Sturm hat seinen Kampf gewonnen,
hat uns den letzten Schnauf genommen.
Drum heisst es „Felle ab, geschwind –
’s Füdle am beste gäg de Wind“.
Dann Abfahrt, rutschen erst einmal,
und leidlich geht die Fahrt ins Tal.
Durch lichten Lärchenwald, ein Weg,
auf dem man den Stemmbogen pfleg‘.
Früh sind wir wieder im Hotel,
Gemüsesuppe, alsdann schnell
retablieren und gediegen
jassen oder einfach liegen.
Und dann erklärt uns Hampe gut,
weshalb ein Skifell kleben tut.
Dienstag, 12. März
Gruppe Thomas: Spitzhorli (2737m) und Straffelgrat (2633m)
13 Teilnehmer
Gruppe Hampe: Tochuhorn (2661m), 12 Teilnehmer
Strahlend blau, am Horizont
Windfahnen, deren Anblick lohnt.
Zum Simplon-Pass geht’s im Pw,
dort peitscht strammer Wind den Schnee.
Durch kleine Täli neben Kuppen,
wandern wir dann in zwei Gruppen.
Thomas wählt Spitzhorli als Ziel,
vom Tochuhorn hält Hampe viel.
Die Gruppe Thom zieht wie Husaren
los – ’s gibt nichts zu sparen
an Energie – man sieht beileibe,
sie sind alle zweg, die Cheibe!
Durchs lange Tal der brüllenden Löwen
pfeifen immer wieder Böen,
Ein harter Aufstieg dann am Schluss
zum Spitzhorli-Gipfel-G’nuss.
’s ist nicht gemütlich, zu verweilen,
deshalb zur Abfahrt sich beeilen,
im Sattel nochmals Felle drauf,
und rustikal zum Grat hinauf.
Die Abfahrt – Schnee von jeder Sorte,
ihn zu beschreiben, fehl’n die Worte.
Fast unten treffen sich die Gruppen
im Windschutz zweier Triebschnee-Kuppen.
Gruppe Hampe nimmt’s gemütlich,
tut zwischendurch am Tee sich gütlich,
was wichtig. Finger kalt und klamm –
die Pausen drum nicht allzu lang.
Durch das „Brüllend-Löwen-Tal“
zieht auch sie bei Sturmwind-Schall.
Skidepot, ab jetzt zu Fuss,
wer dringend auf den Gipfel muss.
Alle oben, gratulieren,
Aussicht geniessen, abmarschieren.
Die Skier an – der Schnee durchzogen –
durchzogen auch sind unsere Bogen.
Ein „hilbes Plätzli“ wird gefunden,
PicNic – und die Tour abrunden.
Durch ein Couloir hinunter,
der Schnee recht gut – macht alle munter.
Am Boden dann die Felle schnallen
und zum Hospiz empor mit allen,
dort das wohlverdiente Bier –
ins Hotel zurück, wo wir
auch heute ihn nicht missen müssen:
den Weisswein-Apero geniessen –
mit Fleisch und Käse reich garniert
und von Roswitha kommentiert.
Mittwoch, 13. März
Tour 1
Gruppe Hampe: Hohtosse (2260m)
Gruppe Thomas: Hohtosse (2160m)
Tour 2
Gruppe Hampe: Hohtosse (2160m)
Gruppe Thomas: Wyssebode (2100m)
In der Nacht hat’s leicht geschneit,
das gibt uns die Gelegenheit
vielleicht heut‘ Pulverschnee zu fahren –
von dem nicht reich beschenkt wir waren.
Es windet stark, wir starten doch
wie es geplant im Engeloch –
das heisst, vorerst mal falsch parkieren,
verschieben, und dann abmarschieren.
Einen rustikalen Pfad hinunter,
Skier an und alsdann munter
den lichten Lärchenwald empor –
die Gruppe Hampe, sie zieht vor.
Böen pfeifen durch den Wald,
am Wind ist es empfindlich kalt.
Nichtsdestotrotz zieht Gruppe Thom
gemütlich hoch – ’s ändert dann schon.
Von wegen ändern: es wird heftig
über dem Wald, der Sturmwind deftig.
Drum wird denn auch zu Recht entschieden,
wir lassen heut den Gipfel liegen.
Harscheisen und die Felle weg,
weil sich der Wind wohl nicht mehr leg‘.
Auch Gruppe Hampe kurvt schon munter
von weiter oben wieder runter.
Guter Schnee, die Sicht nicht schlecht,
und der Entschluss scheint allen recht.
Durch lichten Wald geht’s flott zu Tal –
bei einem Brücklein Halt einmal.
Zwei Drittel wollen’s nochmal wissen,
eine zweite Pulver-Abfahrt gar nicht missen.
Ein Drittel aber findet schnell,
man sei jetzt wohler im Hotel.
Die Gruppen für die zweite Tour
ziehen nochmals ihre Spur
empor durch lichten Lärchenwald.
Noch immer peitscht der Wind ganz kalt
Schneegischt einem ins Gesicht
vermiest durch Nebel auch die Sicht.
Die Abfahrt durch den Schnee – durchzogen,
der Pulverschnee nicht sehr zu loben….
Rückkehr ins Hotel und dort bieren,
singen, Kuchen essen, retablieren,
gemütlich hier die Beiz geniessen
und nicht ins Hudelwetter müssen.
Dann Apero – und was gibt’s morgen?
Vorerst macht das noch keine Sorgen.
Toll, dass wir wieder was gemacht!
Zum Abschluss feines Raclette-Znacht
Donnerstag, 14. März
Gruppe Thomas: Gäli Egge, 2330m
Gruppe Hampe: Breits Loib, 2200m
Meteo schlecht, Schneeregen quer,
doch kümmert dies uns nicht so sehr.
Ab Baugeschäft die Skier schnallen,
es hudelt, und uns tut’s gefallen!
Durch lichten Lärchenwald hochsteigen,
den Sträuchern auch den Meister zeigen,
zeitweise sich mit krummen Rücken
unter Lärchenästen bücken.
So steigen zügig wir nach oben,
tun insgeheim uns selber loben.
Mit Thom voran ziehen die Wilden,
mit Hampe hinten drein die Milden.
Hampe pickelt, Thomas hackt
die Erlen – doch es „kackt
niemanden an“ – im Gegenteil:
gute Stimmung alleweil!
Wie weit empor woll’n die uns zwingen?
Sie müssen uns noch runterbringen!
Wir zieh’n durch ein Moränental –
vor uns die Fletschhorn-Nordwand – kahl.
Schliesslich heisst es: Felle ab –
Böen peitschen – nicht zu knapp.
Runterfahren, kurz nur Halt,
sonst werden kalt wir sandgestrahlt.
Im Wald geht es dann richtig „gäbig“,
der Pulverschnee kein bisschen „kläbig“.
Hampe zieht eine feine Spur –
wir fühlen uns in Wellness-Kur!
Beim Brüggli holen uns die Wilden ein,
wollen auch bei den Milden sein,
denn „Williams“ als Brückenzoll
wird dort kredenzt – wir finden’s toll!
Abschlussfahrt durch Pulverschnee,
zum Hotel geht’s dann im Pw.
Ein Teil möcht‘ gern nach Gondo fahren,
andere Domodossola sich nicht sparen –
dient der Ausflug einer Kur
oder einer Einkaufstour?
Der Rest bleibt hier, liest, pflegt die Ruh‘
oder jasst dem letzten Abend zu.
Abrechnen heisst’s, und man steht an,
bringt seine Franken an den Mann
beziehungsweise an die Frau –
denn Romy nimmt es ganz genau.
Nachtessen, dies „all’italiano“,
dann lieden – dies nicht allzu piano.
Gemütlich klingt der Abend aus,
denn morgen geht es schon nach Haus‘.
Freitag, 14. März
Heimreise
Die Sonne, sie scheint heute nasser,
der nächtliche Schnee wurde zu Wasser.
Deshalb spürt man nicht die Spur
von einem Wunsch für eine Tour.
Das Dorfmuseum ist das Ziel,
Sepp Escher führt, erzählt uns viel
von Stockalpers Handel am Simplon
und natürlich von Napoleon.
Eindrücklich ist das alte Haus,
und was man machte dann daraus:
alte Stiche, Karten, Helgen,
Handwerkszeug, und man mag schwelgen
bei Chavez‘ Alpenflug-Geschichte
und über Tunnelbau-Berichte.
Kurz: im Museum „fliegt“ die Zeit –
drum zum Hotel – abfahrbereit.
Abschied – und man denkt zurück:
das Wetter wild, wir hatten Glück,
Bergführer, die die Lage
perfekt beurteil’n – keine Frage.
Teilnehmer, die nicht zimperlich,
auch wenn es mehr als winterlich,
Kameradschaft und Gemütlichkeit –
habt Dank und eine gute Zeit!
Der Chronist: Rolf Hasler
Tourenleiter: Knobel Röbi
Teilnehmer:
Baumgartner Guido
Baumgartner Kristin
Bossert Beat
Brehm Peter
Bucher Beatrix
Bucher Jost
Erb Knobel Romy
Fischer Ursula
Forrer Hugo
Frei Jörg
Gacond Marc
Hasler Ingrid
Hasler Rolf
Hintermann Ruedi
Kamer Katharina
Leutwiler Arthur
Rohr Hansruedi
Rötheli Markus
Stolz Robert
Vogel Monique
Weber Peter
Wiederkehr Heinz
Bergführer:
Bossert Thomas
Brehm Hans-Peter