Abenstimmung am Fluhsee

Bergtour Wildstrubel

15. /16. Juli 2017

Teilnehmende: Guido Baumgartner, Katharina Eppenberger
Tourenleiter: Urs Eppenberger

Der Ausgangsort zuhinterst im Simmental ist gut mit Bahn und Bus erreichbar, weshalb wir uns entschieden, die ÖV für die Fahrt zu nutzen. Die ersten Höhenmeter führen entlang der Simmenfälle. Dies ist ein künstliches Bauwerk, mit dem die Lenker bereits um 1700 dem Wildbach einiges an Weidland abgerungen haben. Ohne eine Dusche schafft man es nicht über die Barbara-Brücke. Auf der Retzlialp wird die überschüssige Energie der Wander-Gäste für das Zersägen des Brennholzes genutzt; der nächste Winter kann kommen. Wir halten uns hier nicht lange auf, denn weitere 800 Höhenmeter warten noch auf uns in der abweisenden Nordwand im unteren Teil des Wildstrubels. Wohl eher Schmuggler und Wildjäger haben hier einen Weg angelegt, der Konzentration und Oberschenkel braucht. Oben angekommen erwartet uns mit einem krassen Szenenwechsel eine Hochebene mit dem Fluhsee, ein paar eher mageren Weiden für die Schafe und die ersehnte Fluhseehütte. Durch ein Missverständnis in der Anpassung der Reservation sind wir letztlich nur zu fünft und haben gut Platz um den Esstisch und im Schlaflager.

Am Sonntag geht es um rund 06:30 los. Ein gut markierter Pfad führt uns stetig hinauf. Geröll hat es überall genug für die Steinmännchen. Dann öffnet sich der Blick auf die Plaine Morte. Das flache Eisfeld schmilzt pro Jahr um einen Meter. Gut haben wir es dieses Jahr besucht, lange wird dieses Natur-Phänomen nicht mehr da sein. Von dort führt eine nicht enden wollende Geröllhalde hinauf zum Westgipfel des Wildstrubel. Das Wetter ist gut, doch eine kalte Bise verkürzt die Gipfelrast auf das nötigste. Die Spitzen der Walliser Viertausender sind in den Wolken, was die Identifikation signifikant erschwert. So machen wir uns schulterzuckend an den Abstieg, es muss doch weiter unten noch ein wärmeres Plätzchen haben. Der Hüttenwart zeigte uns am Vorabend noch eine Variante für den Abstieg, der über den Tierbergsattel an den Rawil-Seen vorbei zur Iffigenalp hinunter führen würde. Wir haben den Einstieg für diese Wanderung bis zum Rezligletschersee noch erkundet, doch entschieden wir uns letztlich für den direkten Abstieg nach Lenk. Die Rast auf der Rezlialp war verdient und erleichterte den letzten Abstieg hinunter nach Lenk. Nach einem langen Tag mit vielen Eindrücken im Gedächtnis und 1300m Aufstieg sowie 2300 m Abstieg in den Knochen waren wir um 21 Uhr zurück im Aargau.

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