Wanderungen in der Ajoie

vom 7./8. November 2017

Tourenleiter: Walter Knobel

22 Teilnehmende
Kurt Bolliger, Lili Boss, Peter Brehm, Beatrice Bucher, Jost Bucher, Max Burger,
Marc Gacond, Regula Gacond, Jörg Haller, Sybilla Haller, Paul Hilfiker, Oskar Hintermann,
Bruno Knobel, Ingrid Knobel, Silvia Knobel, Markus Rötheli, Ruth Rötheli,
Hanspeter Urech, Ruth Urech, Willi Truttmann, Reini Willi

Dienstag, 7. November

22 Homberglerinnen und Hombergler treffen sich an diesem kalten, nassen und nebligen Morgen im altehrwürdigen Gasthof La Caquerelle auf dem Juraübergang zwischen Delsberg und Pruntrut zum Startkaffee. Auf einem Güterweg erreicht die wetterfest gewandete Gruppe den Pass von Les Rangiers. Geschlossen ist das grosse Hotel, verwaist die breite Hauptstrasse seit die Ajoie bequem durch den Autobahntunnel der neuen A 16 erreicht werden kann. Leiser Schneefall setzt ein als wir vorbei an der  Les Ordonshütte der SAC-Sektion Delémont (wo wir vor 40 Jahren mit Tourenleiter Max Gautschi auf einer
Langlauftour zu Gast und beim Fondueessen waren) zum Sender auf der Höhe les Ordons aufsteigen. Immer begleitet vom stillen Schneefall windet sich der Tatzelwurm der Hombergler in mystisch-melancholischer Stimmung auf schmalem Pfad abwechslungsreich und in stetem Auf und Ab der Hangkante entlang. Nach gut zwei Stunden erreichen wir den Rast- und Aussichtsplatz auf der Grande Roche. Die Rast ist kurz und ungemütlich, die Aussicht findet nicht statt. So sind wir dann froh, als uns eine gute Stunde später beim Parkplatz vor dem Schlösschen Pleujouse unsere Lili, unübersehbar und mit herzlichem Lachen empfängt.
Am Nachmittag sind wir dann im frisch renovierten und wiedereröffneten historischen Gasthaus De la Gare in Courgenay zu Gast. Vor hundert Jahren servierte hier Gilberte Montavon, die im Soldatenlied „By Prunterut im Jura, do het e Wirt es Hus…“ und im Refrain „C’est la petite Gilberte, Gilberte de Courgenay….“ unsterblich wurde. Der Tourenleiter führt in einem geschichtlichen Exposé in jene Zeit ein. Anschliessend singen wir, unterstützt vom Grammophon das Lied von der Gilberte und stossen auf unsere Grossväter an, die hier in der Ajoie im Ersten Weltkrieg ihre schwere Plicht erfüllt haben.

Wir fahren ins Nachbardorf Alle, beziehen Quartier im Hotel Du Parc und stellen uns unter die warme Dusche. Um halb sieben sitzen die Hombergler im Gasthaus La Cigogne in Miécourt an einem langen Tisch und in Erwartung des traditionellen „Menue de Saint Martin“. Eingeleitet von einem Stück Totché (Käserahmkuchen aus der Ajoie),
unterbrochen von einem „Coup de milieu“ und abgeschlossen von einem Dessert werden, verteilt über drei Stunden, in sechs Gängen Gekochtes, Gebratenes und Gesottenes vom Schwein serviert. Niemand muss hungrig ins Bett..

Mittwoch, 8. November

Die heutige Wanderung startet im Nieselregen in Miécourt. Wir steigen durch Wald zur Landesgrenze zu Frankreich an. Auf schmalem, völlig einsamem Pfad folgen wir gut zwei Stunden lang genau dem Grenzverlauf. Dieser ist mit zahllosen Grenzsteinen markiert. Die Aelteren tragen auf der Schweizerseite noch den Berner Bär, die „neueren“, 1890 gesetzten Steine, tragen die Aufschriften CS (Confédération suisse) und RF (République française). Bei der einsamen Lichtung von Les Ebourbettes machen wir einen kurzen Halt. Eine Marschstunde später senkt sich der Weg hinunter zum Kloster von Lucelle. Lili und zwei gedeckte Tische im Klostergasthof erwarten uns. Forellen aus den klösterlichen Fischteichen werden aufgetragen, dazu wird Edelzwicker serviert.

Gegen drei Uhr machen wir uns, trotz schlechtem Wetter zufrieden und voller Eindrücke aus einem unbekannten Landesteil auf den Heimweg.

Der Tourenleiter
Walter Knobel

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