Ruchälplistock – Jakobiger

vom 31. August 2019

Teilnehmende: F. Degrandi, D. Wüthrich, U. Eppenberger

Bereits um 8 Uhr erreichen wir mit der Seilbahn ab Intschi den Arnisee. Hier startet der Aufstieg durch die einzelnen Vegetationszonen hinauf zum Sunniggrätli: Mischwald mit Steinpilzen, dann Legföhren und Heidelbeeren und zuletzt ein Hochmoor.

Das erste Mal öffnet sich der Tiefblick ins Reusstal mit Bahn und Zug, die auf den Gotthard zuführen. Sorgfältig prüfen wir das Geschehen über dem Sawiriland, wo der Föhn mit der Nassfront aus dem Süden kämpft. Auch wenn die Frau von der Seilbahn uns zusichert, dass es erst morgen komme, wollen wir uns nicht auf dem Grat vom nassen Herbstanfang überraschen lassen. So sind die Pausen jeweils kurz und unser Vorwärtskommen stetig.

Kurz vor elf Uhr hangeln wir uns unter wackerem Einsatz der Oberarme bereits an den Ketten hinauf zum Gipfel des Ruchälplistocks, 1200m über dem Arnisee. Wieder Tiefsicht, wieder kalkulierenden Blick nach Süden, eine Ecke belegtes Brot reingeschoben und weiter gehts.

Der Verbindungsgrat zum Jakobiger verlangt Trittsicherheit im abschüssigen Gelände. Die Wegspur ist bestens markiert. Im Aufstieg zum zweiten Gipfelkreuz brennt uns die Sonne nochmals so richtig auf den Nacken. Hier erwartet uns wieder ein neues Panorama, mit Blick auf den dunklen Leidsee, wo ein letztes Stück Eis der Erderwärmung den ganzen Sommer durch getrotzt hat. Wir besprechen weitere Bergwanderungen in der Gegend, denn es hat noch eine Reihe von Projekten. Und wir erzählen uns, was wir in dieser Gegend bereits alles erlebt haben.

Dann geht es auch von diesem Gipfel wieder runter zum Leidsee, ein letztes mal Hoch zur Lücke und dann von Drahtseilen gesichert im Eilschritt zur Leutschachhütte.

Hier gibt es nach fünft Stunden Arbeit erst mal eine richtige Pause. Tief unten leuchtet der Nidersee mit einer Farbe wie aus einem Karibik-Katalog ausgeschnitten. Über dem Mäntliser und dem Krönten hingegen türmen sich die Wolken schwarz. Das bringt uns nun nicht mehr aus der Ruhe, das Mittagessen geniessen wir in der Sonne. Dann kommt der unausweichliche Abstieg. Die einladende Alp Leutschach mit ihren bekannten Älplermakronen lassen wir links liegen, es zieht uns weiter hinunter zum Arnisee. Dort angekommen erreicht uns der erste Gutsch Nass, doch der Älpler bietet uns Unterschlupf, Geissenkäse und Yoghurt. Mit einer warmen Ovo in der Hand lassen wir die Beine baumeln, bis die Sonne nochmals durchbricht.

An der Bergstation können wir direkt einsteigen, dass kann am Wochenende durchaus eine lange Warteschlange haben. Franziska fährt uns dann mitten durch den Lopperstau zurück ins Wynental.

Die zwei sicheren Berggängerinnen meisterten die Tour souverän. So macht Tourenleitung Freude.

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