Touren im Alviergebiet

Vom 17./18. August 2021

TL Guido Baumgartner

Teilnehmende (14) Marlise Betschart, Beatrice und Jost Bucher, Ingrid und Rolf Hasler, Esther und Urs Hupfer, Katharina Kamer, Ruth Rötheli, Samuel Moser, Willi Truttmann, Monique Vogel, Kristin und Guido Baumgartner

Dienstag 17. August: Lüsis – Verachta – Büchel – Sennis (L/M)

Unter bedecktem Himmel trafen sich 14 SeniorInnen, je hälftig mit öV und Pw angereist auf Ramer’s Bauernhof pünktlich um 9.30 Uhr in Tscherlach bei Walenstadt. Speditiv wurden wir mit deren Landrover und mit dem «Taxi Walensee» die abenteuerliche, steile und kurvige Strasse 800 hm zu unserem Startpunkt, dem Berggasthof Lüsis hochgehievt. Statt Aussichtsgenuss auf der geräumigen Terrasse vertrieb uns das kühle Nieselwetter in die warme Gaststube, wo Mutter und Tochter  Ramer beherzt für unser leibliches Wohl und eine gute Stimmung sorgten.

Nach einer starken Stunde abwechslungsreicher Wanderung in inzwischen abgetrockneter Luft erleichterten wir unsere Rucksäcke bei der Mittagsrast auf dem grossen Bänkli des tollen Aussichtspunktes bei Verachta unter aufreissendem Himmel. Es folgten Bachüberquerungen, schöne Waldpartien und bald erreichten wir in weiteren 1 ½ h den Büchel: ein Pässli mit nun besonntem Aussichtspunkt und Bänkli. Demokratisch legitimiert drifteten wir jetzt seitlich durchs nasse Gras zu unserem Zusatzgipfeli, dem Furggelenchopf hoch: wieder ein Aussichtspunkt… natürlich mit Bänkli und besserer Fernsicht. Gemütlich wackelten wir schliesslich zum idyllischen Kurhaus SENNIS, unserer Bleibe, wo wir auf der grossen Gartenterrasse unseren Durst löschten. Danach: Zimmerbezug und es wurde gelegen, gejasst, am lauschigen Seelein verweilt oder rumspaziert.

Nach dem Apéro mit Tscherlacher Sauvignon Blanc  genossen wir das 4-Gang Abendessen im historischen, 110 jährigen Speisesaal in aufgeräumter Stimmung. Später erfuhren wir einiges rund um die Molke, die Molketrinkkuren in den zahlreichen Ostschweizer Kurhäusern und deren Geschichte. Die Kurhausmitinhaberin Ruth Marthy berichtete über das einstige Kuren in Sennis und die damaligen Kurgäste. Zufrieden legten wir uns in die molligen Betten und tankten für die bevorstehende Bergtour auf.

Tourendaten: 6 km, 420 hm, 3 ½ h netto, Wetter: von bedeckt zu zunehmend sonnig.

Mittwoch 18. August: Sennis – Alvier (2342m) – Palfries. (S)

Wohl etwas gedämpft ob des prognosewidersprechenden Nieselregens genossen wir nichtsdestotrotz das Frühstücksbuffet. Und siehe da: beim Abmarsch 08.30 konnten wir den Regenschutz im Rucksack belassen und dabei blieb es auch am zweiten Tag. Zunächst sanft ansteigend auf einem Alpsträsschen, dann auf der zeitsparenden Abkürzung zur Alp Malun wanderten wir in stetem Rhythmus ergiebig auf einem zunehmend konzentrationserheischenden Bergweg. Rechter Hand breitete sich die mit Kühen übersäte Hochebene Sennis – Palfries, vom Wechselspiel Sonne – Wolken wundersam beleuchtet, unter uns aus.

Ab Pt. 1889 wurde es steiler und steiler. Nach dem Erblicken einer äsenden Gemse bemerkten einige plötzlich wenig später einen Steinadler im Tiefflug über uns, wie er an der sich vor uns senkrecht auftürmenden Gauschlawand entlang gleitete – und weg war er. Bei nun immer leiser werdendem Kuhglockengebimmel in der Tiefe, dafür immer lauteren Atemgeräuschen in und um uns erklommen wir, unterstützt von Drahtseilen und Leitern, das «Chemmi». Uff! Nun galt’s noch die eisenreiche Schlüsselstelle des Gipfelanstieges zu überwinden. Und schon standen wir auf dem unruhig umnebelten Gipfel. Ja, schon! 14 SeniorInnen innerhalb der Wegzeit: Bravissime, Bravissimi!

Hüttenwart Peter, ein aufgestellter Sarganserländer, empfing uns warmherzig in seiner Gipfelhütte, einer der ganz wenigen in der Schweiz ganz oben auf dem Berg. Durch den angefachten Ofen genossen wir in wohliger Wärme die heisse Minestrone. Manche mampften noch nahrhafte Bauernwürste dazu, bevor wir frischen Aprikosenkuchen oder feinen Schlorzifladen schlemmten und die Mittagspause mit Kaffee oder Tee abrundeten.

Beim steilen und fordernden Abstieg war es nicht mehr möglich, die Gruppe geschlossen zu halten. Kristin begleitete mit viel Geduld das Schlusslicht, sodass alle heil die Palfriesbahn erreichten. Mit Glück und dank der Flexibilität der Seniorenbahn-Betreiber erwischten schliesslich alle öV-ler den Bus für die optimale Zugsverbindung zur Heimkehr. Die Uebrigen gönnten sich noch einen Schlusstrunk  an den Gestaden des Walensees. Ich danke allen Beteiligten für die gute Kameradschaft!

Tourendaten: 9 km, 1030 hm, 5 ½ – 6 ½ h. Wetter: wechselnd bewölkt, Gipfel eingenebelt.

Guido Baumgartner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.