JO-Tourenwoche Engelhörner

30.07. bis 01.08. 2018

Dieses Jahr stand die Durchführung der JO Tourenwoche einen Moment lang auf der Kippe. Es gab nur zwei Anmeldungen. Desswegen den Kopf hängen zu lassen war aber nicht unser Ding. Nach dem Motto „klein aber fein“ organisierten wir uns neu. Heraus kam folgendes: 3 Tage vollgas Klettern in den sagenhaften Engelhörner! Aber nun der Reihe nach: Am Montag Morgen früh reisten Bergführer Thom Bossert, Jonas Burkhard, Urs Wyder und ich ins Berner Oberland. Den „Startkaffe“ gabs noch vor 9 Uhr auf der Engelhornhütte, wo wir unsere Rucksäcke kurz umpackten. Der Himmel war Stahlblau, doch die grossen Wände ums Ochsental lagen alle noch im Schatten. Nur die Spitzen der über 2500m hohen Kalkzacken leuchteten in der Morgensonne. Thom hat sich für uns eine besonders schöne Route ausgesucht: „Näbu u Chämpe“ am Vorderspitz. Auf uns warteten 14 Seillängen im oberen 6 Grad an bomastisch rauhem Kalk. Unsere beiden JOler legten können und Nervenstärke an den Tag, zügig kamen wir voran. Nach einem Anstrengenden Fussabstieg zurück zur Hütte geniessen wir die Ruhe des Abends und schmiedeten Pläne für den nächsten Tag.
Heute stand die Kingspitze mit ihrer berühmten Nordostwand auf dem Programm. Nach 30 min Anmarsch standen wir am Wandfuss der 600m hohen Kalkmauer. Bereits bis zum eigentlichen Routenstart gehts ziemlich Wild und Ausgesetzt in die Höhe. Das gab uns einen Vorgeschmack aufs kommende und liess uns staunen über die Kühnheit der Erstbegeher! Über Verschneidungen, Platten und Riss-Sisteme stiegen wir höher. Mal Queren, dann wieder Senkrecht, bis wir nach einem luftigen Sprung über einen Graben auf dem höchsten Punkt stehen. Was für ein 360 Grad Panorama! Nun Abklettern, Abseilen, wieder Abseilen und weiter Absteigen… Der erste Schluck Bier zurück in der Hütte war eine richige Wohltat für unsere trockenen Kehlen! Mit Freude über das geleistete blickten wir vom Hüttenbänkli rüber zur Kingwand.
Heute Mittwoch Morgen stiegen wir leicht verspannt von den strapazen der Vortage hoch zum Einstieg der Route „Lustgarten“. Quasi als Engelhorn-Dessert haben wir uns eine moderne Sportkletterroute ausgesucht. Nach einem knallharten Plattenstart, welcher fast choreografisch einstudierte Bewegungsmuster forderte, steilte sich die Wand auf, und weiter gings an wunderschön griffigen Struckturen! Da sich ein Wetterwechsel ankündigte, seilten wir uns etwas vor Routen Ende wieder ab. Dies trübte die riesen Freude über die schöne Route und die unglaublich tollen vergangenen Tage aber überhaubt nicht!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Jonas und Urs für die Flexibilität und Teilnahme, und ganz Besonders Thom, der uns mit viel Freude, Herzblut und Know How drei wunderschöne und unvergessliche Tage ermöglichte!

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