Wanderung durchs Chaltbrunnental

Vom 9. April 2019

Auf unterschiedlichen Wegen trafen 32 Seniorinnen und Senioren in Zullwil im Schwarzbubenland zum Startkaffee ein. Der Wetterbericht für das Gebiet im nördlichen Solothurn und im Laufental war perfekt – auch wenn einige Teilnehmer auf der Hinreise mit laufenden Scheibenwischern fahren mussten.

Die Wanderung entlang dem Ibach durch das wild romantische Chaltbrunnental beginnt hinter der Meltinger Brücke und endet bei der Mündung in die Birs. Entlang dem Birslauf führt die Wanderung anschliessend zum Bahnhof Grellingen.

Das Chaltbrunnental ist ein unscheinbarer tektonischer Einschnitt in die karstige Landschaft des nördlichen Jurazuges. Seit gut sechs Jahren wird die Natur geschützt, das Habitat von diversen Sing- und Raubvögel, von Moosen und Hirschzunge scheint unberührt, wild, fast mystisch auf den Wanderer einzuwirken.

Die diversen Höhlen sind weit mehr als nur eine heute für Kinder attraktive Freizeitbeschäftigung sowie Schattenspender für den sommerlichen Besucher: Speläologen hatten in den vergangenen 40 Jahren über 10‘000 Fundgegenstände aus prähistorischer Zeit kartieren und sammeln können. Hier finden sich die längsten Jurahöhlen – allerdings sehr schwer zum Begehen.

Besonders eindrücklich erscheint die Tatsache, dass wir dank der fossilen Funde wissen, dass genau an diesem Ort der heutigen Wanderung Nashörner, Moschusochsen, Bisons und gar Mammute, Hyänen, Löwen gelebt hatten – dies nach der Zwischeneiszeit, also vor etwa 15‘000 bis 5‘000 Jahren!

Bald sind wir im Chessiloch, wo unser Ausflug einen weiteren Aspekt an geschichtlicher Relevanz erfährt: Walter gibt uns einen prägnanten Abriss über die Entstehung der Kantonswappen, über die Bedrohungslage in der Nordwestschweiz zur Zeit des ersten Weltkrieges, wo die französischen und die deutschen Nachbarn unterschiedliche Überlegungen zu Erhalt oder Sprengung der Eisenbahnbrücke entlang unserer Feuerstelle machten.

A propos Feuerstelle: Lili und Kurt haben uns Wanderer nicht nur mit rauchenden Grillplätzen empfangen, da wurde auch klares Wasser (nicht aus der Birs) und Kuchen serviert!

Länge der Wanderung ca. 9 km, mit 260 Höhenmeter Gefälle; 2.5 h Wanderzeit.
Der Tourenleiter
Bruno Knobel


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