Schneeschuhtour Oberdörfler

vom 26. Januar 2021

Darf die geplante Schneeschuhtour von Crémines über den Nordhang auf den Oberdörfler und hinunter nach Gänsbrunnen durchgeführt werden? Klar ist es ein Wagnis, in diesen besonderen Zeiten eine SAC-Tour anzubieten. Aber ist das Wagnis wirklich dergestalt grösser als in normalen Zeiten; kann der Entscheid verantwortet werden? Alle Tourenleiter, alle Tourenteilnehmer nehmen ein Wagnis auf sich, sei die Gefahr objektiver oder subjektiver Art – die Geschichte lehrt uns. Und nun müssen wir zwangsläufig mit dem Virus eine Güterabwägung machen, einen Weg finden.

Wir sechs Personen haben uns für die Tour entschieden. Wir haben die verordneten Vorgaben eingehalten, haben uns in zwei Gruppen bewegt (eine mit 4, eine mit zwei Personen), die aus technischen Gründen sich nicht zu nahe gekommen sind (der Schnellzug von Aarau kommend hatte im Tunnel vor Rothrist eine Panne, so dass Walter mit Ingrid exakt eine Stunde hinter uns den schönen Aufstieg gemacht haben (die Software unserer modernen Züge kann nicht nur Türen schliessen, sie kann auch einfach ausfallen, was in diesem Fall als coronagerecht durchgehen mag). Und weiter hat die Handysoftware von Walter ebenfalls einen Schlag bekommen, sodass wir uns nicht einmal auf dem Oberdörfler getroffen haben! Ist auch dies eine Fügung?

Der Aufstieg verlief über eine gute halbe Stunde entlang einer Fahrstrasse, dann kamen wir in durchgängig offenes Gelände – nun mit unseren Gehhilfen, oft zwischen Tannen durch, einmal unter einer überwältigenden Zwillings-Buche mit perfekter Silhouette durch, und gewannen so stetig an Höhe. Je höher wir kamen, umso märchenhafter war die Umgebung: leichter Schneefall, flockiger Schnee, schwer behangene Rottannen.

Nur viel zu rasch waren wir auf dem Kamm oberhalb des Baki; die erste Gruppe ist dann noch bis zur Oberdörfler Beiz marschiert – in der Annahme, wir würden uns hier alle treffen. Aber nach einer Stunde des Wartens und Frierens sind wir via Baki, zuerst dem Ostgrat entlang bis zur Aussichtskanzel, dann das romantische „Martins Wegli“ durch den Staatswald hinunter bis Gänsbrunnen abgestiegen.

Ja, auf den letzten Metern haben wir die zweite Gruppe, die vor uns abgestiegen ist, eingeholt!
Teilnehmer: Beatrice und Jost Bucher, Ingrid und Walter Knobel, Roland Sommerhalder

Bruno Knobel, Tourenleiter.

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