Wanderung Doubs

vom 6. Juni 2023

Tourenleiter: Bruno Knobel

Teilnehmende:

Boss Lilli, Bolliger Kurt, Jörg Haller, Sibylle Haller, Therese Haller, Andre Sommerhalder, Regula Gacond, Marc Gacond, Silvia Knobel, Ruth Rötheli; teilweise: Ingrid Knobel, Walter Knobel, zwei Gäste aus Österreich.

Die Schlüsselstelle der Tour war bereits in deren Planung zu bewältigen: der Startkaffee! Nicht dass wir keinen bekommen hätten; im Gegenteil, wir wurden zuvorkommend bedient. Aber eben nicht dort, wo wir ihn eigentlich hätten geniessen wollen. Denn weder in Soubey noch in St. Ursanne ist an Dienstagen morgens ein Kaffee zu kriegen. Schweizer Gastronomie sei gegrüsst. Ich schlage vor, dass der SAC in Zukunft die Touren dergestalt auswählt, wo Fuhrwerke und unternehmungslustige Wanderer noch willkommen sind – Goethe hatte es einfacher!

Wir sind mit PWs und mit dem Zug angereist bis Glovelier. Im Hotel de la Gare waren wir willkommene Gäste, hatte uns der Hotelier doch ausserhalb den offiziellen Öffnungszeiten empfangen.   

Der Autobahntunnel hat uns in wenigen Minuten nach St. Ursanne gebracht. Weiter gings mit dem Postauto zum Ausgangspunkt der Wanderung, nach Soubey.

Hier im 120 Einwohner – Dorf treffen wir auf den interessanten Fluss, der sich über die Jahrtausende über 500 Meter tief in den Jurakalk hinein gefressen hat. Sein Lauf ist unentschlossen[1]: im Oberlauf fliesst er in ostnordöstlicher Richtung aus Frankreich in die Schweiz, wo er ein kurzes Stück Grenzfluss ist, dann dürfen wir ihn für 25 Kilometer ‚unser‘ nennen; vor St. Ursanne macht er eine Richtungsänderung – die Jurahügel um den Col des Rangers waren ihm zu massig – und dreht ab in westsüdwestlicher Richtung via St. Hippolyte und Besançon in die Saône, um sich schliesslich in Lyon mit der Rhone zu vermählen.    

Der erste Teil der Flusswanderung verläuft auf der orografisch rechten Flussseite auf Fahrstrassen.

Eine Mühle und eine Fischzucht lassen wir rechts liegen, passieren zwei Bauerngehöfte – im ersten werden selbsthergestellte Glaces angeboten – und kommen nach etwa einer Stunde an die schmale Brücke über den hier akustisch gut hörbaren Fluss; der romantische Teil der Wanderung auf der linken Seite beginnt.

Der attraktive Weg verläuft meist direkt am Wasser, teils hinter hohem Gras, teils unter Schatten spendenden Bäumen.

Im Tempo des Geniessers lassen wir uns auf unsere Weise mitreissen (eine Schulklasse junger Menschen benutzt Kajaks, um unter besten Bedingungen dem Wassersport zu frönen).

Auf der Höhe der Tariche (bekanntes Restaurant für einheimische Fische, Zeltplatz; wir sind durch 15 Meter Fluss von der duftenden Forelle getrennt; Fähre ist ausser Betrieb) treffen wir auf Ingrid, Walter und zwei Gästen aus unserem östlichen Nachbarland.

Nach der Verpflegung aus dem Rucksack nehmen wir die Schlussetappe unter die Füsse.   

Den Ausflug schliessen wir mit einem in St. Ursanne gebrauten Bier ab.

Für den Leistungsausweis: 15 Km Distanz, ca. 200 Höhenmeter; Marschzeit gegen 5 Stunden.

Ich danke allen Teilnehmenden für das Dabeisein, für den Austausch und das kameradschaftliche Mitmachen. Und ich möchte alle Teilnehmerinnen bitten, mit meinem generisch verwendeten Maskulinum grosszügig umzugehen (ich weiss um die Vorzüge der Frauen!).

Bruno Knobel, Tourenleiter


[1] Doubs, lateinisch dubius: der Unentschlossene

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.