Hochtour Wetterhorn

21. – 23. August

Tourenleiter: Roland Boss

Teilnehmer: Beni Weber, Fabian Kyburz, Doris Kyburz

Bei schönem Wetter reisen wir nach Grindelwald und sind überrascht, dass die hohen Berge etwas Neuschnee bekommen haben. Was heisst das für unsere Hochtour? Nach einer Stärkung im Hotel Wetterhorn lässt uns das Postauto stehen. Also nehmen wir eine zusätzliche Stunde in Kauf und steigen zur Glecksteinhütte auf. Ich bin beeindruckt, wie sich das Tal und die ganze Gegend verändert hat: War ich doch vor einigen Jahren statt auf dem Hüttenweg über den Gletscher aufgestiegen. Wir hatten genügend Möglichkeiten für einen Tag Ausbildung, Gletscherspalten und Eiswändchen zum Üben- heute ist da ein tiefer Taleinschnitt mit Bach.

Der Hüttenaufstieg ist aber weiterhin wunderschön mit vielen Pflanzen und Insekten umrahmt mit hohen Bergen. Etwas Gletscher ist auch noch da.

Bei einem feinen Znacht in der Hütte besprechen wir den morgigen Tag: Denn heute war niemand auf dem Gipfel, wahrscheinlich wegen dem Neuschnee. Wir sind uns einig, dass wir morgen früh los gehen und je nach Verhältnissen die Tour anpassen. Das schöne Erlebnis zählt, nicht der Gipfel.

Im Dunkeln steigen wir gut voran, bei Stirnlampenlicht montieren wir Steigeisen und Klettergurt. Roland führt und sicher über den Gletscher Richtung Grat. In 2 Zweierseilschaften kommen wir gut voran, wie wir schon lange eingespielte Teams wären. Schon bald erreichen wir das Willsgrätli und steigen stetig aufwärts, immer um Zacken sichernd. Der Schneedurchsetzte Fels, manchmal nass, manchmal etwas eisig, fordert uns alle vorsichtig zu Klettern.

Ich bin beeindruckt, wie suverän Roland den Weg findet und uns auf den Wettersattel führt. Nach einer kurzen Stärkung geht es weiter über nasse, abschüssige Platten. Weiter oben sehen wir Eisenstangen, über die wir für den Abstieg froh sein werden.

Roland macht eine Lagebesprechung, fragt uns nach dem Befinden und unserer Motivation. Uns ist allen klar: die momentanen Verhältnisse brauchen viel Zeit. Wenn wir den Gipfel besteigen, sind wir noch lange unterwegs. Im Abstieg werden wir kaum viel schneller vorwärtskommen. Schon fast entscheiden wir uns zur Umkehr wie die einzigen anderen zwei Alpinistinnen am Berg. Doch zum Unterschied dieser jungen Bergsteigerinnen müssen wir heute nicht mehr ins Tal. Da sich alle gut fühlen und wir eigentlich einen Blick Richtung Weidhüsli werfen möchten, steigen wir gipfelwärts. Vor einigen Jahren ging man da einfach einen Gletscher und Firnhang hinauf, nun wird im Fels geklettert.

Wir geniessen den Gipfel bei sonnigem Wetter und machen uns bald auf den langen, abwechslungsreichen Abstieg.

Müde, aber zufrieden geniessen wir den Hüttenabend und schiessen Fotos von der Abendstimmung mit Steinböcken rund um die Hütte.

Am nächsten Morgen entscheiden wir uns für eine Rundwanderung Richtung oberer Grindelwaldgletscher. Der Weg entpuppt sich stellenweise als abwechslungsreicher Klettersteig. Wir bestaunen Steinböcke jeden alters, Murmeltiere und Bergkulisse. Nach einer Verpflegung in der Glecksteinhütte haben wir den Abstieg vor uns und reisen heimwärts. Vielen Dank Roland, für die umsichtig geführte Tour. Vielen Dank an alle Teilnehmer für die tolle Kameradschaft! Auf der heimfahrt machen wir uns Gedanken, wo könnte es nächstes Jahr hin gehen.

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