Bergwanderung Hundwiler Höhe

22. Juni 2021

Tourenleiter Guido Baumgartner

Teilnehmende (19): Marta und Theo Bachmann, Marlise Betschart, Beatrice und Jost Bucher, Ursula Fischer, Regula und Marc Gacond, Richard Graf, Ingrid und Rolf Hasler, Ingrid und Walter Knobel, Samuel Moser, Ruth und Markus Rötheli, Monique Vogel, Kristin und Guido Baumgartner

Die Anreise verlief für acht öV – ler wegen Zugsausfalls Zürich – St. Gallen auf Umwegen, aber schliesslich trafen wir uns pünktlich mit Ausnahme des wenig verspäteten Berner Trios in der gemütlichen Urnäscher Krone. Unter prognosewidrig bedecktem Himmel überquerten wir die Urnäsch und den Kronbach, schlugen alsbald den wenig begangenen Weg über Wiesen hinauf zur Krete ein  und wanderten auf der innerappenzellischen Grenze AR/IR hoch. Umgeben von der typisch appenzellischen Landschaft mit saftig-grünen Hügeln, übersät mit zahllosen schmucken Einzelhöfen pausierten wir in einem Wäldchen, wo’s bald zu fiserlen begann und einige die Regenmontur aufsetzten. Noch eine Stunde Aufstieg. Dochstatt der erhofften und multiportal versprochenen Sonne kübelte es dann vom Himmel…

Ziemlich durchnässt gelangten wir zum legendären Berggasthaus «Hundwiler Höhe», wo wir von Mirlinda warmherzig empfangen wurden und wir uns in der warmen, urheimeligen und für uns vorbereiteten Appäzöller-Schtobä niederliessen: sönd willkomm! Nach dem musikalisch untermalten – Marc sei Dank! – Apéro mit Ostschweizer Riesling genossen wir die heissen Chäshörnli mit Oepfelmues, auf Wunsch mit feiner Olmabratwurst. Au, war und tat das gut! Es wärmte, die Stimmung stieg, die Kleider trockneten. Derweil vernahmen wir aus dem Leben von Marlies Schoch (gest. 2016), der ehemaligen Wirtin der «Hundi», Politikerin, Lehrerin und begnadeten Ratgeberin, von verschiedenen Medien zur «Landesmutter» (NZZ) oder «Besten Wirtin» erkoren. Ihre Wunschnachfolgerin Mirlinda Fazliu (38) ergänzte und erzählte aus ihrem bewegten Leben u.a. im Balkankrieg und vom Wirten mit ihrer Familie und Sepp (82, waschechter Innerrhödler) auf der «Höhi».

Aufgemuntert «bestiegen» (10 hm) wir danach den nun etwas neblig eingelullten Gipfel, sodass auf Ausführungen über Geografie (0 Aussicht) und Geologie, die Entstehung des Alpsteins und Vorlandes verzichtet wurde. Auf dem 2 ½ stündigen, sanften Abstieg zum Innerrhoder Hauptort blieb es trocken und die Wolken lichteten sich allmählich: plötzlich erblickten wir durch die mystischen Nebelschwaden den Bodensee und konnten Ausserrhoden und die Region St. Gallen mustern. Vor uns vergrösserten sich der Flecken Appenzell und dahinter die Fähneren zusehends, bloss Alpstein und Säntis versteckten sich hartnäckig hinter einem breiten Wolkenband. Unterwegs verabschiedeten wir Ingrid und Walter, die in Vorarlberg noch Wanderlücken schliessen wollten. Etwas müde, aber zufrieden erreichten wir den Landsgemeindeplatz, wo wir im lauschigen Kastanien-baumgarten der «Sonne» beim gemeinsamen Schlusstrunk doch noch von der Sonne begrüsst wurden. Und siehe da: bei der Rückfahrt mit der Appenzellerbahn zeigte sich endlich der Säntis mit der nördlichen Alpsteinkette!

Euch allen herzlichen Dank für die Kameradschaft und Ingrid Hasler für die meisten Fotos!

Tourendaten: 700 hm auf, 750 ab. 15 km. Nettowanderzeit 5 ½ h.

Wetter: Morgen bedeckt-trüb, Mittag nass, Nachmittag trocken mit Aufhellungen.

Herzlich Guido Baumgartner, TL

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