Skitourenwoche Engadin

vom 16. – 22. März 2024

16.3.2024

Topmotiviert trafen wir uns am Morgen in Bivio. Die physischen wie auch die psychischen Ausgangslagen konnten unterschiedlicher nicht sein. Viel Zuspruch bekamen jedoch die Angeschlagenen und so hoffte man, dass bald alle mittun können. Trotzdem freuten sich alle auf eine tolle Woche in der Engadiner Bergwelt. Um uns noch etwas zu schonen nahmen wir die beiden Skilifte zum Sur al Cant. Nach einer kurzen Abfahrt folgte der Aufstieg zum Columban. Eine kurzweilige Abfahrt führte uns schliesslich ohne grössere technische Herausforderungen zurück zum verdienten Birra in Bivio, bevor es weiter nach Madulain ins Cesa Miragolf ging, wo wir unsere beiden grosszügigen Ferienwohnungen bezogen.

17.3.2024

Bereits beim Frühstück strahlten wir gegen die Sonne um die Wette. Nach einer kurzen Autofahrt zum Parkplatz der Bergbahn Diavolezza zogen wir die Felle auf und zogen los durch das Val da Fain. Ganz alleine waren wir da leider nicht. Nach etwa 900 Höhenmetern erreichten wir den Piz Alv. Leider zogen bereits die ersten Wolken auf, was die Fernsicht deutlich einschränkte. Trotzdem hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Piz Palü und den Piz Cambrena sowie viele weitere Gipfel. Nach einer längeren Diskussion über die möglichen Abfahrtsvarianten setzte sich die nördliche durch, was sich definitiv gelohnt hat.

18.3.2024

Heute wollte sich die Sonne nicht zeigen. Es schneite, nein es regnete sogar schon fast bis auf den Berninapass hoch. Der Niederschlag kam uns im späteren Verlauf der Tourenwoche jedoch zugute, was es durchaus erträglich machte! Nichtsdestotrotz begaben wir uns auf eine kleine Tour, ausgehend vom Berninapass. Geschickt navigierte Thomas uns durch das Schneegestöber, vorbei am Lej d’Arlas, bis zur Felswand beim Vadret d’Arlas. Die anschliessende Abfahrt entlang der Aufstiegspur war lohnenswert. Für die Mittagsverpflegung ging es erneut ins Bun Di in Pontresina und dann direkt auf eine kurze Shoppingtour und den Einkauf vom lokalen Fondue für das Nachtessen. Der Nachmittag wurde mit der Sauna in Madulain abgerundet.

19.3.2024

Da die Skilifte in Zuoz bereits in der Saisonpause waren und Einzelfahrten auf den Piz Nair nicht möglich sind, ging es heute bereits um 6:00 Uhr los. Von Madulain ausgehend stiegen wir hoch zur Chamanna d’Es-cha CAS zum Kaffee. Der wunderbare Piz Kesch immer im Hintergrund, gab uns zusätzlich Schub. Nach einer kurzen Verpflegung begaben wir uns weiter zur Porta d’Es-cha. Damit waren die ersten 1300 Höhenmeter relativ früh vorbei und wir konnten eine herrliche Abfahrt über den Gletscher vom Piz Kesch geniessen. Nach einer kurzen Verpflegung und weil wir noch zu wenig Höhenmeter gemacht hatten zogen wir erneut die Felle auf, um auf den Kesch Pitschen aufzusteigen. Der zusätzliche Effort lohnte sich allemal. Die Powder Abfahrt bis zum Fluss Ava da Salect war ein Gedicht. Weiter ging es durch hügelige Waldpartien bis wir die Skier kurz aufschnallen mussten, um zurück nach Bergün zu marschieren. Nach über 21km waren wir überglücklich zurück in der Zivilisation und freuten uns über eine süsse Verpflegung. Mit der Bahn kamen wir ökologisch und gemütlich nach Hause.

Coazhütte 20. bis 22. April

Am Mittwoch Morgen stiessen Alexandra, Beat und Dani zur Tourenwoche dazu. Bei der Corvatsch Talstation wurden sie herzlich empfangen. Sogleich gings mit der Bahn hoch auf 3300m. Es wurde das Gstältli montiert und die Skis Richtung Coaz Hütte gestellt. Der Hüttenweg sollte nicht allzu lange dauern, jedoch enthielt er zwei spannende Passagen. Entlang eines Fix-Seiles passierten wir Seitlich rutschend eine Felswand, die erst beim Blick zurück so richtig Respekt einflösste. Es folgte eine Ski Trage-passege entlang eines dicken Taus, über die Steilstufe am Ende der Traverse wurden wir von Thom runtergelassen.

Nach ein paar grossen Schwüngen und Traversen standen wir schon bald auf der Hüttenterasse. Zeit für Kaffe und Kuchen. Ein leichter Wind strich um die Hüttenmauern, ansonsten war es warm und nur selten schob sich eine Wolke vor die Sonne. Das Panorama war gewaltig, Piz Bernina und Rosegg zum Greifen nah. Der Tag musste genutzt werden, schon bald marschierte unsere Gruppe Bergwärts. Bergführer Thom zeigte uns was zu machen ist bei einem Spaltensturz. Schönster Pulver bei der Abfahrt über die nordseitig ausgerichteten Gletscherhänge! Die Zeit bis zum z’Nacht füllten wir mit strenger Schneeschaufelei, wir halfen dem Hüttenwart die Solarpanels auf dem Dach auszugraben.

Die auf 2600 MüM gelegene Hütte wurde soeben frisch umgebaut. Wirklich schön mit hellem Holz und viel Liebe zum Detail! Bei Suppe und Gschnätzlets mit Stocki diskutierten wir über Sinn und Unsinn Neuer Hüttenarchitektur.

Am Donnerstag Morgen erwartete uns auf der Hüttenterasse ein kühler Wind. Wir teilten uns in eine vierer und eine sechser Gruppe auf, mit dem gemeinammen Ziel „la Muongia“: ein 3414m hoher Gipfel. Je höher wir stiegen, desto ungemütlicher wurde das Wetter. Die Sicht war gerade noch ok, und gegen die Schneeflocken half die Kapuze. 10min vor dem Gipfel deponierten wir die Skis an einer Windgeschützten Stelle und kletterten über Felsstufen zum Gipfel. Alle oben, herzliche Gratulation!  

Zurück in der Hütte gabs „Rösti Vollgas“ mit Speck, Ei und Käse: schmeckte fantastisch! 

Freitag war der letzte Tag, dieser begrüsste uns mit einem wolkenlosen Himmel! Thom führte uns mit einer perfekt angelegten Spur auf direkter Linie über den Westgrat zum „il Chapütschin“ 3388m. Das Panorama, welches wir gestern wegen Nebel verpassten, genossen wir heute umso mehr! Mit den Steigeisen Stapften wir die steile Nordschulter runter zu unserem „z’Mittags-Platz.“

Am Horizont zeigte sich der Übergang Furtschellas, das Tor zum Skigebiet Corvatsch, da wollten wir hin. Wir zogen unsere Spuren Richtung Lücke, nach einem kurzen Gegenanstieg war sie geschafft! Nun gings rasant entlang der Skipiste ins Tal. Im „Chesa Surlej“ stillten wir unseren Durst und Hunger und liessen die schönen Tage ausklingen!

Herzlichen Dank für die tollen Tage!  
Dani Schaffner

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